WorldSkills in Bozen: Yannic Schlachter gewinnt Silber

Österreich holt den WM-Titel – Insgesamt dreizehn Nationen am Start

Stolz und erleichtert – Vize Weltmeister Yannic Schlachter mit Bundestrainer Marcel Beyer (links)

Yannic Schlachter hat bei den WorldSkills in Bozen/Südtirol den zweiten Platz erreicht. Der amtierende Europameister hatte in der Endabrechnung lediglich vier Punkte Rückstand auf den neuen Weltmeister, der aus Österreich kommt. Den dritten Platz teilten sich die Teilnehmer aus dem Gastgeberland und aus Südkorea. Insgesamt beteiligten sich dreizehn Nationen an der Weltmeisterschaft der Fliesenleger, die eigentlich in Shanghai stattfinden sollte, wegen der pandemischen Lage in China im Juni abgesagt werden musste. Ersatzausrichter Südtirol organisierte den Wettbewerb innerhalb von nur vier Monaten. Experten, die bereits an mehreren internationalen Berufswettbewerben teilgenommen haben, lobten diese Veranstaltung als den „bestorganisiertesten Wettbewerb“, berichtete Marcel Beyer vom Team Germany, der in seiner Doppelfunktion als Bundestrainer und Juror in Bozen war.

Anspruchsvolle WM-Aufgabe

Anspruchsvolle Aufgabe – 22 Stunden Zeit

Die Teilnehmer, die aus Europa, Asien, Südamerika und Afrika kamen, mussten innerhalb von 22 Stunden zwei Wandmodule gestalten, dazu den Gefälleboden inklusive Rückwand – eine der Wände in einer Kombination von Wand- und Bodenfliesen. Das Motiv waren die Dolomiten-Silhouette und ein Chalet. „Dieses Projekt beinhaltete einige Herausforderungen und war handwerklich sehr aufwendig – nur fünf Teilnehmer gelang die komplette Umsetzung. Und die erreichten die Top fünf“, so Bundestrainer Marcel Beyer. WM-Starter Yannic Schlachter hatte beim letzten offiziellen Training eine Aufgabe gestellt bekommen, die ungefähr der in Bozen entsprach. „Die Änderungen fielen deutlich schwerer aus, genau das hatten wir erwartet und wir konnten so gut und schnell reagieren.“ Jeder Wettkampftag wurde von Trainer und Teilnehmer ausgewertet, die weiteren Arbeitsschritte intensiv besprochen. Vor allem den Boden sollte Yannic Schlachter besonders sorgfältig gestalten, „in der Bewertung nahm dieses Element einen großen Platz ein“.

Nur vier Punkte fehlten

Maximal achthundert Punkte wurden vergeben, Yannic Schlachter bekam 720, der Österreicher Alexander Gfellner 724 Punkte. „Natürlich war ich ein wenig enttäuscht, so knapp den Titel verpasst zu haben“, meint Vizeweltmeister Yannic Schlachter. „Mittlerweile bin ich sehr stolz auf meine Silbermedaille.“ Das Zeitkontingent hatte der deutsche WM-Teilnehmer bis zur letzten Sekunde genutzt. „Die Stimmung in Bozen war herausragend“. Die Familie und viele Freunde waren angereist, „und das hat mich noch mehr motiviert.“ Der Wettbewerb wurde für ihn zur körperlichen wie auch geistigen Herausforderung, „ja, ich war ziemlich geschafft und daher sehr glücklich, als die Schlusssirene ertönte“. Vor genau drei Jahren feierte der 23-Jährige aus Albbruck in Baden-Württemberg sein Debüt in der Fliesen-Nationalmannschaft. Insgesamt 25 Wochen Training hat der Nationalfliesenleger absolviert. Vergangenes Jahr gewann Yannic Schlachter die EuroSkills in Graz, mit dem zweiten Platz bei den WorldSkills beendet er seine Karriere im Team Germany. „Es war eine tolle Zeit – ich habe so viel gelernt, das in und vor allem mit einem wunderbaren Team.“

 

Die Fliesen-Nationalmannschaft wird von 22 Partnerunternehmen des Fachverbandes unterstützt: Dazu gehören Ardex, Blanke Systems, Codex, HacomPlus, Karl Dahm Werkzeuge, Kiesel Bauchemie, Kronen-Hansa-Werk, Lithofin, Mapei, Murexin, Möller Chemie, PCI, Saint-Gobain Weber, Sakret, Schlüter-Systems, Schomburg, Sika Deutschland, Sopro, Visoft und wedi. Materialsponsor ist die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG mit ihren Marken Agrob Buchtal und Jasba in Zusammenarbeit mit dem Fliesen-Zentrum Deutschland GmbH. Eingekleidet wird das Team von der Firma DINO aus Göttingen.