Iserlohn: „Fachverband trifft Ausbilder“

Fachtagung mit 30 Teilnehmern – Thema: die neue Ausbildungsordnung – Fortsetzung in Planung

Im Januar 2024 hatte der Fachverband Fliesen und Naturstein nach Iserlohn eingeladen zu seiner Veranstaltungsreihe „Fachverband trifft Ausbilder“ – jetzt trafen sich die Teilnehmer erneut in der SCHLÜTER-WORKBOX. Thema der zweitägigen Tagung war erneut die „Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung“.

Start im ersten Quartal 2026

Henrike Sachse vom Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik (HPI) und ihr Kollege Marius Ramm betonten, dass auch nach Veröffentlichung der Unterweisungspläne Anpassungen möglich sind. „Aber jeder Entwurf muss durch die Ausbildungsordnung abgedeckt sein.“ Der Druck sei groß, endlich die neue Unterweisungspläne zu herauszugeben. Im ersten Quartal 2026 soll es so weit sein. Sollten Anpassungen nötig sein, entscheidet der Fachverband Fliesen und Naturstein, ob und wie diese vorgenommen werden können. Pflichtwochen zum Beispiel könnten in Wahlwochen umgewandelt werden; das HPI und der Fachverband prüfen jeden Änderungsvorschlag, beide Aktuere arbeiten seit Beginn der Überarbeitung eng zusammen.

Ausbildungsordnung bietet Unterstützungshilfen für jeden Beruf

Andreas Demand, Geschäftsführer der Landesfachgruppe Hessen und Abteilungsleiter „Berufsausbildung“ beim Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen, und Andreas Beyer, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses im Fachverband Fliesen und Naturstein, engagieren sich im Lenkungskreis, der die Arbeit der drei Koordinierungskreise und die der sechszehn Arbeitskreise koordiniert, einer davon ist der „AK Fliese“. „Die neue Ausbildungsordnung bietet Unterstützungshilfen für jeden Beruf“, sagte Andreas Demand, der die Tagung mit seinem Vortrag eröffnete. Die Verordnung von 1999 läuft aus, wie auch die Übergangsfrist 2025.

Anforderungen haben sich geändert

Die Gründe für die Überarbeitung sind vielfältig: „Gebäude werden smarter, Anforderungen sind heute anders, CO2 soll vermieden werden, das Thema Nachhaltigkeit muss stärker berücksichtigt werden“; alles Aspekte, die die bisherige Ausbildungsordnung nur unzureichend berücksichtigt. „Die Ausbildung ist vom Allgemeinen zum Speziellen aufgebaut“, Unterweisungspläne legen die Anzahl der freiwilligen und verpflichtenden Wochen fest. „Für den berufsschulischen Teil der dualen Berufsausbildung wurden die Rahmenlehrpläne komplett überarbeitet“, erklärte Andreas Demand, „Alle Lernfelder sind abgestimmt auf die betrieblichen Ausbildungsinhalte.“ Neu sind jetzt zeitlich versetzte Prüfungsphasen, „das soll unsere Auszubildenden motivieren“ – wie auch der reduzierte Prüfungsaufwand, „die theoretische Prüfungszeit ist kürzer“.

Im Austausch

Die rund dreißig Teilnehmer der dritten Auflage von „Fachverband trifft Ausbilder“ –Ausbildungsmeister für Fliesen-, Platten- und Mosaikleger wie auch Leiter von Ausbildungszentren aus ganz Deutschland – folgten den Erklärungen der Referenten mit großem Interesse. Und sie hatten Fragen, „aber das genau wollten wir doch auch erreichen!“, meinte Andreas Beyer vom Fachverband Fliesen und Naturstein. „Dieses Veranstaltungsreihe ist als Dialogveranstaltung konzipiert: sich informieren lassen, Meinungen austauschen und vor allem die anhören, die sich mit den neuen Plänen auseinandersetzen müssen – das wollen wir erreichen.“ Alle Anregungen, die an den zwei Tage eingebracht wurden, diskutiert nun der „Arbeitskreis Fliese“ in seiner nächsten Onlinekonferenz. „Unser Arbeitskreis ist immer auf dem aktuellen Stand: Stimmt das Gremium zu, wird veröffentlicht.“

Bundestrainer berichtet über neue Ideen

Zum Zwischenthema, das die Konzentration in eine andere Richtung lenkte, wurde der Vortrag von Heiko Bayer-Oppelt, Ausbildungsmeister der Handwerkskammer Oberfranken im bayerischen Lichtenfels. Er unterrichtet Auszubildende und engagiert sich ehrenamtlich als Bundestrainer der Fliesen-Nationalmannschaft: Beim Alpencup in der Schweiz machte er einige interessante Entdeckungen, die er dem Publikum in Iserlohn vorstellte. Und er brachte innovative Themen vor wie seine Betonkonstruktion: ein „Z“-Modul als Untergrund für die angehenden Fliesen,- Platten und Mosaikleger – nachhaltig und flexibel.

Fortsetzung geplant

Eine wichtige Erkenntnis von „Fachverband trifft Ausbilder“: Es wird eine Fortsetzung geben. „Sie sind jederzeit herzlich willkommen“, sagte Klaus-Dieter Berger vom Gastgeber Schlüter Systems. Wann? Im nächsten Jahr, zu dem bekannten und bestimmt auch anderen Themen. „Wir wollen diese Energie nutzen“, freute sich Andreas Beyer, „die SCHLÜTER-WORKBOX bietet uns dafür den perfekten Rahmen für den so wichtigen konstruktiven Austausch.“