KasselCalling: Gelungene Premiere

Neun Teilnehmer aus ganz Deutschland – Drei Tage, vier Aufgaben – Gut vorbereitet zur Deutschen Meisterschaft

Drei Tage in Kassel

Gelungene Premiere von „KasselCalling“, dem dreitägigen Vorbereitungskurs auf die Deutsche Meisterschaft im Bauhandwerk: Acht landesbeste Fliesenleger und ein Landesvizemeister waren in das ASK Ausbildungszentrum der Bauwirtschaft in Kassel gekommen. „Bislang hatten wir den Teilnehmern einen Schnittkurs direkt vor den Deutschen Meisterschaften angeboten, der auch nur drei Stunden dauerte“, erklärt Andreas Beyer, Teammanager der Fliesen-Nationalmannschaft. „Das Leistungsniveau der Qualifikanten zur DM war immer unterschiedlich: Ausbildungsschwerpunkte werden von den Landesverbänden nicht einheitlich gesetzt.“

Ziel: Das Leistungsniveau angleichen

Andreas Beyer, er ist auch Vorsitzender des Bildungssauschusses im Fachverband Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, engagiert sich schon seit längerer Zeit für eine Angleichung der Ausbildung im Fliesenhandwerk. „Im Hinblick auf die Deutsche Meisterschaft wollen wir, dass die Teilnehmer mit möglichst gleichen Fähigkeiten an den Start gehen: Der Schnittkurs in seiner bisherigen Ausrichtung hat das nicht garantieren können.“ Im Fachverband Fliesen und Naturstein (FFN) wurde daher ein neues Forum zur Wissensvermittlung ausgearbeitet: KasselCalling – ein Schnittkurs, zu dem alle Landesmeister und die Zweitplatzierten eingeladen werden sollten. „Dass wir jetzt neun Teilnehmer hatten, bewerte ich dennoch als Erfolg: Es war die erste Veranstaltung überhaupt und wir konnten nicht wissen, wie KasselCalling angenommen wird.“

Trainer lobt Motivation

Bundestrainer Gerald Weihe betreute die Teilnehmer von KasselCalling an allen drei Tagen. Verschiedene Aufgaben bekamen sie gestellt: So sollten ein Motiv mit Schrägschnitten und Viertelkreisen gefliest werden, ein Albatros, dann die Ziffer „3“ wie auch die Flagge Jamaikas. „Dafür waren anspruchsvolle Schnitte erforderlich.“ Gerald Weihe freut sich über das große Interesse und die Lernbereitschaft, „wir hatten alle großen Spaß – die Teilnehmer und wir als Verantwortliche“. Auch der Bundestrainer erkannte Unterschiede im Leistungsniveau, „einige hatte bisher überhaupt keine Schnitttechniken geübt“. Nach den drei Tagen KasselCalling sieht Gerald Weihe alle einen großen Schritt weiter. „Ich denke, dass wir sie gut vorbereitet haben auf die Deutsche Meisterschaft.“

„Habe wichtige Erfahrungen gesammelt“

Lukas Böhme, Landessieger Sachsen, ist froh, bei KasselCalling dabei gewesen zu sein. „Ich bin mir ziemlich sicher: Ich hätte sonst überhaupt keine Chance in Erfurt gehabt.“ Einige Fehler seien ihm bei der Projektbearbeitung unterlaufen, „aber das passiert nun mal. Entscheidend für mich sind die Erfahrungen, die ich dadurch gesammelt habe.“ Bundestrainer Weihe und Teammanager Beyer hatten den Teilnehmern Tricks gezeigt, die überraschten, „genau das wollten wir doch anbieten: Insidertipps von uns Profis“. „Ja, das waren tolle Hinweise“, bestätigt Hamburgs Landesbester, Levin Fritzsche. „Ich habe gemerkt, was noch fehlt und wo ich mich verbessern muss. Wir alle haben unglaublich viel dazu gelernt.“ Und auch Levin Fritzsche lobt den Zusammenhalt im Team. „Obwohl wir doch eigentlich Konkurrenten sind: Hier hat jeder jedem geholfen – das war Arbeitsteilung vom ersten Tag an.“

Schnittkurstage auch in 2024

„Wir wollen KasselCalling auf jeden Fall wieder durchführen“, betonen Andreas Beyer und Gerald Weihe von der Fliesen-Nationalmannschaft. „Die Besten noch besser machen: Mit KasselCalling bieten wir dafür einen ersten großen Schritt.“